Ironman 70.3 Erkner

Nachdem ich meine Triathlonsaison mit einer neuen Bestzeit beim Ironman 70.3 Duisburg erfolgreich abschließen konnte, ging es dann doch noch einmal zu einem Triathlon Event. Mir einer Staffel von Liv Cycling Germany wollten wir beim Ironman 70.3 Erkner an den Start gehen.

Da in diesem Jahr keine Staffel wie geplant verläuft und unsere Schwimmerin leider verhindert war, musste Sven kurzfristig als Schwimmer einspringen. Ich war als Radfahrerin geplant und meine Liv Teamkollegin Tine hatte sich als Läuferin gemeldet.
Für die Endzeit war die Aufstellung dann taktisch zwar nicht ganz clever (da hätten Sven und ich mal lieber tauschen sollen), aber da es ja eine Fun-Staffel werden sollte und ich wirklich gern Radfahren wollte, war es uns dann doch egal.

Bereits am Freitag waren Sven und ich vor Ort und holten unsere Startunterlagen ab. Die Expo war -wie bei den meisten Ironman 70.3 Rennen – recht klein gehalten und so schnell besichtigt.
Am Samstag gab es für mich einen kurzen Bikecheck und dann trafen wir auch schon Tine, um gemeinsam zum Bike Check in zu gehen und den Staffelbereich für die Wechsel zu besichtigen. Danach warfen wir noch einen kurzen Blick auf den Schwimmstart und kurz bedauerte ich doch, mich nicht noch fürs Schwimmen entschieden zu haben. Es störten sich zwar einige Teilnehmer an den Wasserpflanzen im Uferbereich, aber mir macht sowas ja nichts und das ganze Setting des Sees sah für mich sehr einladend aus. Aber das würde dann Svens Aufgabe sein und die Radstrecke soll landschaftlich ja auch sehr schön sein.

Am nächsten Tag waren Sven und ich früh in der Wechselzone, um mein Rad fertigzumachen. Tine durfte sich mit Mann und Kind noch etwas länger beim Frühstück Zeit lassen. Da hat der Läufer auf jeden Fall einen kleinen Vorteil gegenüber den anderen Staffelstartern.
Da die Staffeln ganz am Ende starten sollten (woran sich natürlich wiedermal nicht jede Staffel hielt), hatte Sven dann noch etwas Zeit. Wir trafen aber ganz hinten in der Aufstellung zum Schwimmen Teilnehmer von anderen Staffeln, die gut gelaunt auf den Start ihrer Schwimmer warteten, so dass es sehr kurzweilig war.

Als Sven dann im Wasser war, erledigte ich, was vor Rennen eben üblicherweise zu erledigen ist, und ging dann zu unserem Staffelplatz in der Wechselzone. Die ganze Stimmung dort gefiel mir sehr. Alle Staffelradfahrer waren recht locker drauf und gemeinsam wurde beratschlagt, welche Klamottenwahl wohl die richtige wäre. Es war recht kühl, bedeckt und sah etwas nach Regen aus. Ich entschied mich aber gegen eine Jacke (richtige Entscheidung!), zog ein dünnes Unterhemd unter meinen Aerosuit (das ich mir hätte sparen können) und außerdem fiel die Wahl auf dünne Handschuhe (das war wieder richtig!).

Nach etwas Warten sah ich auf einmal jemanden durch die Wechselzone Sprinten. War das Sven? Was genau hatte der denn vor? Mit seiner Zeit von 36:44min hat Sven beim Schwimmen auch ordentlich abgeliefert. Nicht schlecht für den Start unserer Fun Staffel.
Angesteckt von seinem Sprint rannte ich dann nach der Übergabe des Chips auch los, als ob wir hier um den Sieg kämpfen würden. Fühlte sich irgendwie richtig an. Kurz später schwang ich mich schon auf mein LivAvow und strampelte los.

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Da Sven tatsächlich als allerletzter ins Wasser gegangen war, begann jetzt die Aufholjagd.
Irgendwie hatte ich diesmal null Respekt und war komplett im Überholmodus, denn ich wollte so weit wie möglich nach vorne, bevor der angekündigte 2 Kilometer Abschnitt mit Überholverbot kam. So gesehen, war es schon blöd, dass andere Staffeln sich früher ins Wasser geschummelt hatten. Weiter vorne zu starten wäre hier schon von Vorteil gewesen.
Ich flog gefühlt über die Strecke, hatte super Beine und mega Spaß und meine eigentlich geplanten Wattwerte waren mir sowas von egal. Und es funktionierte trotzdem! Das Mindset muss ich mir für nächstes Jahr unbedingt merken!
Einziger Wermutstropfen unterwegs… auf dem eben erwähnten Abschnitt mit Überholverbot wurde eben von vielen doch überholt. Gefühlt war ich die einzige Dumme, die sich daran hielt und leider hinter langsameren Fahrern rollen lassen musste. Ich hab die Leute dann irgendwann lautstark darauf hingewiesen, dass hier ein Überholverbot besteht, was denen aber herzlich egal war. Und leider kein Kampfrichter weit und breit.

Aber sonst… was war das bloß für eine geile Fahrt! Schön, dass sich meine Radform am Ende der Saison doch nochmal blicken lässt. Viel zu schnell war die große Sause auch schon wieder vorbei. Nach 2:38:55h mit 34km/h über 90km! Bääm!
Ob ich noch hätte laufen können? Das muss ich dann nächstes Jahr mal rausfinden. Platt war ich jedenfalls noch nicht.

In einem zügigen Wechsel übergab ich an unsere Läuferin Tine. Und -ich glaube auch ein wenig motiviert durch meine gute Radleistung, die sie am Tracker verfolgen konnte- ging es für sie los auf die Halbmarathonstrecke. Angedacht war eine Zeit knapp unter 2 Stunden. Für mich also genug Zeit, um Sven zu suchen und unsere Sachen zum Auto zu bringen. (Das Rad musste allerdings in der Wechselzone bleiben. Wenn jeder Staffelradfahrer mit Rad die Wechselzone verlassen würde, würde das vermutlich schnell im Chaos enden.)

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Sven stand mit Tines Mann und Töchterchen an der Laufstrecke zum Anfeuern.
Bald kam Tine nach ihrer ersten Runde an uns vorbei. Sie sah richtig locker aus und das Tempo war -wie uns der Tracker verriet- deutlich schneller als angekündigt. Cool! Hoffentlich kann sie das halten!
Bis sie das nächstemal vorbeikommen würde, war genug Zeit, um jetzt die Sachen ins Auto zu bringen. Dann schnell wieder an die Strecke und weiter anfeuern. Außer Tine kamen noch viele andere bekannte Gesichter an uns vorbei. Zwei weitere Mädels aus unserem Liv Team, Laura und Sarah, waren als Einzelstarterinnen flott unterwegs und auch ganz viele liebe Menschen, die man von Trainingslagern und anderen gemeinsamen Erlebnissen kannte, waren auf der Strecke zu finden.
Als Tine auf ihre letzte der drei Runden ging, machten wir uns auf den Weg zum Stadion für den gemeinsamen Zieleinlauf.

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Nach kurzer Wartezeit lief Tine ins Stadion ein und war immernoch schnell unterwegs. Kurz vorher war sogar die Sonne hinter den Wolken hervorgekommen, so dass wir unseren gemeinsamen Zieleinlauf richtig genießen konnten. Tines Zeit: 1:47:47h
Richtig stark und weitaus schneller als vorhergesagt!

Sven und ich hatten beim Warten schonmal einen Blick auf die Platzierungen geworfen. Und tatsächlich… mit 5:06:31h reichte es sogar zu Platz 3 bei den Mixed-Staffeln! (Und da ja niemand nach Sven im Wasser war, konnte sich an der Platzierung auch nichts mehr ändern.)
Wir genossen unsere Zeit im Athletes Garden bei Pizza und Wasser. Bier gab es leider nicht, dafür aber selbstgebackenen Kuchen, was besonders bei Sven für Begeisterung sorgte. Man merkte irgendwie auch den ganzen Tag über, dass sich beim Ironman 70.3 Erkner die Professionalität von Ironman mit dem Herzblut und der Erfahrung einer lokalen Veranstaltung vermischt haben. Eine tolle Kombination!

Etwas später ging es aus der Wechselzone zu Tines Familie und bald hieß es auch schon Abschied nehmen. Die Kleine muss ja rechtzeitig ins Bett und vorher standen noch einige Stunden auf der Autobahn auf dem Programm. Da Sven und ich sowieso noch bis zum nächsten Tag hierbleiben würden, war es dann unsere Aufgabe, bei der Siegerehrung unsere Trophäe abzuholen. Und vorher musste ja auch noch mein Rad eingesammelt werden. Wir waren also noch eine Weile beschäftigt.

So. Wiedermal ein tolles und unerwartet erfolgreiches Rennwochenende mit unserer Liv Cyvling Germany Staffel in Erkner – wenn auch mal in ganz anderer Besetzung. (Bei den Damenstaffeln, die mit uns auf ihre Läuferin warteten, kam übrigens Freude auf, dass die Liv Staffel diesmal eine Mixed Staffel ist. Einen gewissen Ruf scheinen wir also schon zu haben.)

Danke Liv Cycling Germany für das Erlebnis und Danke an alle Beteiligten am Ironman 70.3 Erkner für die Triathlonparty zum Saisonabschluss! Spaß gab es dieses Wochenende genug und wir waren ein wirklich tolles Team!

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