Ironman 5150 Kraichgau

Vor zwei Jahren hatte ich mich für den Ironman 5150 im Kraichgau als Vorbereitung auf den Ironman Frankfurt gemeldet. Dieses Jahr fand er zwar eine Woche früher statt, sollte aber wieder einen guten Formtest für Frankfurt geben.
Letztlich kam es jedoch anders, denn nach meiner Achillessehnenteilruptur Anfang April war an Training erstmal nicht zu denken. Erst 10 Tage vor dem Wettkampf bekam ich vom Arzt das ok, die Sehne wieder zu belasten. Vorher war für acht Wochen maximal lockeres Radeln ohne Druck auf dem Pedal und Schwimmen ohne Beinschlag möglich. Natürlich nahm ich entsprechend vorsichtig das Training wieder auf. Ein Überlastung der Sehne würde ein definitives Aus für Frankfurt bedeuten. Somit hatte ich mich auch bereits von einem Start im Kraichgau verabschiedet als mein Physio am Freitag vor dem Wettkampf meinte, ich solle ruhig mal etwas mehr belasten. Schließlich sei die Sehne so weit wieder ok. Also entschied ich mich doch für einen Start, nicht als Wettkampf sondern als Belastungtest. Wenn man eh angemeldet ist kann man es auch nutzen, um gut dosiert eine lockere Trainingseinheit zu absolvieren.

Am Sonntag machten wir uns schon sehr früh auf den Weg zum See in Ubstadt-Weiher, denn Steffi startete in einer Staffel über die 70.3 Distanz. Wir waren bereits um 7 Uhr am See, während mein Tag eigentlich erst um 11:30 Uhr mit dem Bike Check-In beginnen würde. Keine ideale Situation aber der Wettkampfcharakter war für mich ja eh nicht mehr gegeben.
Leider war das Wetter sehr untypisch für das Kraichgau-Wochenende. Bei kühlen Temperaturen und Schauern wartete ich möglichst lange im Auto bevor die Wechselzone für mich öffnete und Steffi mit dem Auto nach Bad Schönborn zur zweiten Wechselzone fahren musste. Immerhin bescherte das Wetter sogar der Olympischen Distanz ein Neo-Schwimmen.

Nachdem ich mein Rad und die Wechselbeutel eingecheckt hatte entspannte ich noch etwas in der Sonne am Strand bevor ich mich schließlich bei strömendem Regen für den Schwimmstart vorbereitete.
Mein Ziel war es, ein möglichst entspanntes Schwimmen zu absolvieren und so stieg ich nach 30:57 Minuten aus dem Wasser. Ok, das war vielleicht etwas zu locker für eine Olympische Distanz. Unter 30 Minuten hätte es schon sein dürfen.
Den Weg durch die Wechselzone musste ich dann erstmal aufpassen, meine Achillessehne nicht zu sehr zu reizen. Daher übertrieb ich es nicht und ging größtenteils, besonders mit den Radschuhen.

Auf dem Rad wurde es dann durchaus knifflig. Mein Ziel war es, weitestgehend im GA1 zu bleiben und nur an den Anstiegen mal etwas darüber zu gehen. Das bedeutete aber auch, dass mich einige Athleten überholten, die ich normalerweise locker hinter mir gelassen hätte. Wenn der dicke Bierbauch an einem virbeifährt ist es nicht einfach, an der niedrigen Intensität festzuhalten. Aber es gelang mir recht gut. Leider waren die Temperaturen durch die Schauer weiterhin ziemlich niedrig, so dass ich auf dem Rad teilweise ziemlich frieren musste und der Spaß sich somit doch ein wenig in Grenzen hielt. Zudem musste man bei der Abfahrt am Schindelberg echt aufpassen und ein wenig Tempo rausnehmen, weil die Strecke feucht war und auch andere Fahrer noch oder schon im Anstieg waren. Aber da es für mich ja nicht um eine tolle Zeit ging war das sogar ganz gut machbar. Nur nichts riskieren und womöglich den Start in Frankfurt zusätzlich aufs Spiel setzen.

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Nach 1:30:18 auf dem Rad ging es in die Wechselzone 2 und weiter auf die Laufstrecke. Jetzt würde sich zeigen, ob die Sehne hält und ein Start in Frankfurt möglich sein wird.
Ich wollte möglichst locker und ohne viel Druck laufen. Von Beginn an pendelte sich meine Pace um die 5:00 min/km ein. Damit konnte ich gut leben und das Wichtigste: in der Wade spürte ich gar nichts!
Nach 6 km beschloss ich, jeden Kilometer mit einer einminütigen Gehpasue zu beginnen. Zum einen wollte ich so den Stress auf die Sehne reduzieren, zum anderen könnte das eine Variante sein, um in Frankfurt den Ironman ins Ziel zu bringen. So erreichte ich relativ entspannt nach insgesamt 3:02:24 das Ziel.

Die Zielzeit an sich war natürlich komplett uninteressant, vielmehr hielt die Sehne dem Belastungstest stand und ich war guter Dinge, es in Frankfurt an die Startlinie und wohl auch ins Ziel zu schaffen.

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