Women’s Langlauf Camp

Nachdem mir das Sporting Women Cycling Camp, bei dem ich im Herbst erstmals als Guide dabei sein durfte, so gut gefallen hat, bekam ich jetzt auch die Gelegenheit ein Camp als Teilnehmerin zu erleben.
Es ging zu einem der Wintercamps von Sporting Women, nämlich zum Women’s Langlauf Camp nach Seefeld in Tirol.

Schon seit einigen Jahren bin ich sowohl auf Skatingskiern als auch klassisch unterwegs – im Winter eine perfekte Ergänzung zum normalen Triathlontraining, da die Gelenke beim Langlaufen geschont werden und trotzdem der komplette Körper gefordert ist.
Vor Allem beim klassischen Langlauf erhoffte ich mir durch das Camp viel, denn bisher war meine Technik dabei eher improvisiert. Ein Techniktraining könnte da sicher Einiges bewirken!

Das Camp war, wie es auch die österreichischen Behörden verlangten, diesmal eine 2G+ Veranstaltung. Zusätzlich sollten aber auch die Geboosterten für die Teilnahme einen aktuellen negativen Schnelltest mitbringen. Es wurden also wirklich alle möglichen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, damit wir das Wochenende möglichst unbeschwert genießen können.

Schon am Donnerstag – einen Tag vor Beginn des Camps – reiste ich zum Mountains Hotel in Seefeld an. Eine Anreise wäre auch Freitag Vormittag noch möglich gewesen, aber da ich ja eine sehr lange Anfahrt hatte, wollte ich das Ganze etwas entspannter gestalten.

Das Mountains Hotel ist ein vier Sterne Haus mit allen Annehmlichkeiten, die man für ein wunderbares Wochenende in den Bergen braucht. Schöne Zimmer, tolles Essen, ein Spabereich mit Pool und Whirlpool -und das sowohl drinnen als auch draußen auf der Terrasse – und natürlich auch eine Sauna.
Das Beste am Hotel aber war die Lage! Direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite war der Einstieg zur Loipe! Genial!

Nach meiner Ankunft und dem Check-in beim Hotel wartete in meinem Zimmer die erste tolle Überraschung auf mich. Der obligatorische Sporting Women Goodie Bag, der, wie bei jedem solchen Event üblich, mit richtig tollen Geschenken der Sponsoren gefüllt war. So fühlt man sich doch gleich richtig willkommen!
Dann gab es noch ein sehr leckeres Abendessen mit ein paar wenigen Teilnehmerinnen, die auch schon früher angereist waren, und den Mädels aus der Sporting Women Crew. Da es ein anstrengender Tag war, ging es dann für mich danach aber relativ zeitig ins Bett.

Am Freitag ging es dann um 11:00 Uhr mit einer offiziellen Begrüßung los. Die Organisatorinnen Moni und Jessica erklärten uns den Ablauf des Camps, die Trainer wurden vorgestellt und danach konnte sich jede in eine für sie passende Gruppe eintragen. Ich wählte für mich die „Mixed“ Fortgeschrittenen Gruppe. Also eine Gruppe, die sowohl klassisch als auch im Skating unterwegs sein würde.

Es stellte sich heraus, dass unsere Trainerin Jasmin Nunige sein würde, die ich am Vorabend schon kurz kennengelernt hatte. Wir hatten uns da schon gut verstanden und uns ein wenig über unsere sportlichen Aktivitäten unterhalten. Sie ist zur Zeit im Adidas Terrex Team als Trailrunnerin unterwegs und das wohl auf sehr hohem Niveau. Was sie dabei aber einfach mal gar nicht erwähnt hatte, war, dass sie eine ehemalige Olympiateilnehmerin im Skilanglauf war, wie ich dann am nächsten Tag erfuhr. Mit so einer Trainerin kann das Wochenende ja nur ein Erfolg werden!

Da es wohl eher die Ausnahme ist, dass man in beiden Langlaufdisziplinen schon Erfahrung mitbringt, war unsere Gruppe sehr klein. Vier Mädels plus Trainerin. Optimale Bedingungen also.
Mit den anderen Teilnehmerinnen in meiner Gruppe verstand ich mich auf Anhieb. Ich glaube aber, dass es das einfach mit sich bringt, wenn sportbegeisterte Frauen aufeinander treffen. (Diese Gruppendynamik hatte mich ja schon beim Cycling Camp im September begeistert!) Man hat eben schon mindestens eine Gemeinsamkeit.
Besonders gefreut hatte ich mich auch darüber, mit Isa wiedermal eine Instagrambekanntschaft im echten Leben kennenzulernen. Ist schon immer witzig, wenn man sich irgendwie schon seit Jahren kennt, aber eigentlich noch nie persönlich miteinander zu tun hatte.

Bevor wir dann um 13:00 Uhr mit der ersten Runde in der Loipe starteten, war für diejenigen, die noch Leihmaterial benötigten, genug Zeit, das alles zu organisieren. Ich hatte meine eigene Ausrüstung dabei und dadurch noch ein wenig „Freizeit“.

Pünktlich trafen wir uns dann an der Übungsloipe, um mit dem Technik­training auf den klassischen Langlauf­skiern anzufangen. Jasmin forderte uns mit vielen Übungen. Auf einem Ski, ohne Stöcke, mit einem Stock, dann zwei Ski ohne Stöcke, usw.
Es war abwechslungsreich, anstrengend und koordinativ teilweise recht anspruchsvoll für Isa, Andrea, Susanne und mich, aber es machte uns auch unglaublich viel Spaß! Zwischendurch wusste ich vor lauter Denken dann irgendwann gar nicht mehr, wie ich mich bewegen sollte, aber auf einmal macht es Klick und der Bewegungsablauf klappt besser als je zuvor!

Zum Abschluss unseres ersten „Trainingtages“ liefen wir dann noch eine schöne Runde, die auch einige Höhenmeter bot. Obwohl es schon spät war und den ganzen Tag die Sonne geschienen hatte, waren die Bedingungen immernoch super und so konnten wir das Gelernte gut auf den perfekt präparierten Loipen umsetzen.

Um 15:30 Uhr waren wir wieder zurück am Startpunkt und wenige Minuten später auch schon zurück im Hotel.

Dort hätte man sich jetzt sofort mit weiteren Programmpunkten beschäftigen können… die kleine Expo der Sponsoren war geöffnet (übrigens immer ein guter Ort, um mit anderen Teilnehmern nochmal bei einem Erdinger Alkoholfrei näher ins Gespräch zu kommen), es gab Physioangebote und eine Yogastunde.
Isa und ich hatten uns aber zu einem Besuch im Outdoor Pool verabredet. Der sah auf den Fotos vom Hotel einfach traumhaft aus und das war er dann auch. Erst Pool mit Bergblick und dann zum Sonnenuntergang in den Jaccuzzi! Schön!

Im Anschluss daran gab es noch einen Wachskurs für die verschiedenen Arten von Langlaufskiern, der sehr interessant war, und dann mussten wir uns ja auch schon wieder zum Abendessen fertigmachen. Was für ein Freizeitstress!

Das Abendessen im Mountains Hotel bestand aus einem Fünf-Gänge-Menü, das keine Wünsche offen ließ. Bei netten Gesprächen und einem Gläschen Aperol ließen wir dabei den Tag nocheinmal Revue passieren.
Danach gab es für alle Teilnehmerinnen noch die Möglichkeit eines „Get Togethers“ mit unserer Trainerin Jasmin, die uns dabei interessante Einblicke in ihren sportlichen, aber auch recht privaten Lebenslauf gab.

Nach diesem ereignisreichen Tag ging es dann aber auch nicht zu spät ins Bett. Am nächsten Tag wartete ja schließlich der wohl intensivste Camptag auf uns.

Am Samstag starteten wir erst mit einem tollen Frühstücksbuffet in den Tag, bevor es auf die Loipe ging. Heute durften wir dort uns ja sowohl vormittags von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr als auch nachmittags von 13:30 Uhr bis 15:30 Uhr so richtig auspowern.
Das Wetter und auch die Schneebedingungen waren wieder traumhaft und so freuten wir uns schon beim Frühstück darauf, wieder loszulegen.

Mit unserer Gruppe machten wir vormittags nochmals auf klassischen Skiern eine längere Runde mit einigen Höhenmetern zur Wildmoosalm und natürlich auch wieder zurück.

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Am Nachmittag -nach einem schnellen Mittagessen im Hotel- schnappten wir uns dann erstmals die Skating Skier und begannen wieder mit den Basics beim Techniktraining. Jasmin hatte auch hier wieder tolle Übungen parat und die Zeit verging extrem schnell!
Und obwohl ich beim Skating schon zuvor in den Genuss eines angeleiteten Trainings gekommen bin und auch relativ oft in dieser Disziplin unterwegs bin, habe ich auf jeden Fall wieder einiges gelernt!

Nach dem intensiven Langlauftag war der abendliche Muskelkater keine Überraschung. Er war schließlich hart erarbeitet!
Ich gönnte mir also etwas Ruhe, eine Runde Yoga und bearbeitete die schmerzenden Körperteile noch mit dem Blackrollball, der glücklicherweise Teil des Willkommens­beutels war.

Um 19:00 Uhr trafen wir uns dann wieder zum gemeinsamen Abendessen. Wieder gab es tolle Gespräche und viel zu lachen. Obwohl wir uns erst am Vortag kennengelernt hatten, passte das einfach! Erstaunlich, wie schnell man zu so einer verschworenen Truppe zusammenwächst!
Zu lange hielten wir es an dem Abend aber wieder nicht aus. Den ganzen Tag an der frischen Luft… das ermüdet dann doch. Und am nächsten Vormittag wollten wir ja noch unsere bisher längste Runde in Angriff nehmen.

Der Ablauf am letzten Tag war wieder ähnlich zu dem der Vortage. Einzige Ausnahme: Wir mussten noch unsere Zimmer räumen und auschecken, bevor es in die Loipe ging. Aber da es ja nicht so extrem früh losging, war auch das stressfrei zu bewältigen.

Zu Beginn unseres letzten Trainings mit Jasmin, übten wir noch eine Technikvariante fürs Bergauffahren. 2:1 asymmetrisch links und rechts. (Diese ganzen Begrifflichkeiten, die wir auch die Tage zuvor schon bei den unterschiedlichen Technikelementen kennenlernten, waren für mich komplettes Neuland. Irgendwie ist es dann schon toll, wenn man auch über die Theorie des Sports einen kleinen Überblick bekommt.)

Immer wieder ließ uns Jasmin einen kleinen Hügel hochlaufen und wieder runterfahren. So lange, bis es bei uns allen ordentlich funktionierte. Danach machten wir uns nochmals auf den Weg zur Wildmoosalm. Der Aufstieg war schon etwas mühsam, waren wir doch alle nicht mehr komplett frisch, aber als wir oben auf dem Plateau ankamen… wunderschön! Das hatte sich gelohnt! Wie die Schneekristalle in der Sonne glitzerten!
Weil es uns so gut gefiel, drehten wir dort oben dann ein paar Runden. Irgendwann mussten wir dann aber auch wieder zurück ins Tal nach Seefeld.

Am Ende war es dann nicht ganz leicht, sich von der tollen Umgebung loszureißen. Aber es muss eben sein!
So ging’s dann nochmal schnell zu einem kleinen Mittagessen, die Autos wurden bepackt und wir verabschiedeten uns herzlich voneinander. Natürlich nicht ohne vorher noch Kontakte ausgetauscht zu haben. Wir bleiben definitiv in Verbindung!

Und vielleicht sieht man sich ja demnächst bei einem anderen Sporting Women Camp wieder! Für mich war es jedenfalls definitiv nicht das letzte!

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