Ironman 70.3 Luxembourg
Eigentlich war der Ironman 70.3 Luxembourg für Anfang Juni geplant. Die Verschiebung auf Ende Juni war wegen unseres geplanten Staffelstarts in Roth nur eine Woche später nicht ideal. Aber da es ja „nur“ um eine Halbdistanz und einen Staffelstart ging, entschieden wir uns trotzdem zu starten.
So ging es bei schönstem Wetter am Freitag nach Remich. Die Registration wurde schnell erledigt und wir machten uns kurz mit dem Eventgelände vertraut bevor es ins Hotel ging. Unsere Unterkunft lag herrlich in den Hügeln auf einem Golfplatz. Für die kommenden Tage, insbesondere den Rennsonntag, war sehr schlechtes Wetter angekündigt. Daher setzten wir uns doch nochmal kurzerhand aufs Rad und drehten eine kleine abendliche Runde durch die schöne Landschaft. Am Sonntag würden wir davon vermutlich nicht viel zu sehen bekommen.
Der übliche Samstag vor dem Rennen bestand aus Wettkampfbesprechnung und Bike Check-In. Letzteres machten wir möglichst spät und mit sehr gemischten Gefühlen, denn für abends und nachts waren schwere Unwetter vorhergesagt. Wir hatten Angst, dass womöglich die ganze Wechselzone mit allen Rädern durch die Gegend fliegen könnte.
Tatsächlich zog am Abend ein schweres Gewitter auf. Viele kennen wohl die Bilder vom EM Spiel Deutschland gegen Dänemark in Dortmund. Zum Glück traf es die Wechselzone nicht so schlimm. Die Räder waren am nächsten Morgen als wir zur Wechselzone kamen noch intakt.
Wir waren relativ früh dran, weil wir Angst hatten, dass es Probleme bei der Parkplatzsuche geben könnte. Letztlich klappte aber alles gut und die Vorbereitungen an den Rädern waren schnell erledigt.
Bei einsetzendem Regen zogen wir unsere Neos an und gingen zum Start.
Auf das Schwimmen in der Mosel waren wir gespannt. Am Vortag hatten wir einen Athleten beim Schwimmen beobachtet, der bei der Strömung quasi auf der Stelle schwamm. Ok, er war ein ziemlich lausiger Schwimmer. Ganz so schlimm würde es uns also wohl nicht ergehen. Wir überlegten uns, flussaufwärts möglichst nah am Ufer zu bleiben und so der Strömung etwas zu entgehen. Mal sehen wieviele auf die gleiche Idee kommen würden. Flussabwärts wäre die gute Linie weiter in der Mitte des Flusses, zumal man dadurch auch einen kleinen Bogen in der Schwimmstrecke sparen würde.
Interessanterweise hatten sich nur wenige Gedanken über das Schwimmen gemacht, so dass es in Ufernähe nicht sonderlich voll war. Ich fühlte mich eigentlich ganz gut, aber die Zwischenzeit nach den ersten 500m war katastrophal. Hoffentlich lag es an der Strömung. Dem war tatsächlich so. Mit der Strömung kam ich auf eine Pace von 1:24min/km. Das dürfte gerne immer so sein!
So kam ich mit einer für mich durchschnittlichen Schwimmzeit aus dem Wasser. Steffi war natürlich etwas flotter unterwegs und wir sahen uns noch kurz beim Wechsel. Auch wenn es noch stark nach Regen aussah entschieden wir uns gegen eine Weste. Die Temperaturen waren eigentlich ok.
Also ab aufs Rad und erstmal 30km flach an der Mosel entlang ballern. Leider war es ziemlich voll und einige Athleten machten einen netten Social Ride daraus. Schade, Kampfrichter waren nicht zu sehen.
Als es schließlich in die Anstiege ging besserte sich das zumindest teilweise. Sorgen bereitete mir die häufig noch nasse und durch das Unwetter der letzten Nacht oftmals sehr schmutzige Straße. Entsprechend vorsichtig ging ich in die Abfahrten. Steffi war da naturgemäß etwas offensiver unterwegs. Wie erwartet hielt sich das landschaftliche Erlebnis wetterbedingt in Grenzen. Zum Glück hatten wir ja bereits unsere schöne Tour zwei Tage zuvor gemacht. Mit ordentlichen Radsplits kamen wir beide zum zweiten Wechsel.
Pünktlich zum Laufen wurde das Wetter besser und sogar die Sonne kam teilweise raus. Gar nicht gut. Die Luftfeuchtigkeit war sehr unangenehm.
Nach wenigen Kilometern erblickte ich Astrid und Matthias am Streckenrand. Welch eine schöne Überraschung! Damit hatte ich nicht gerechnet! So gab es also auf jeder der drei Laufrunden einen weiteren Fixpunkt, auf den man sich freuen konnte. Ich lief aber zu zögerlich an. Am Ende stand eine Laufzeit von 1:30:00. Das hätte schneller sein sollen, aber insgesamt war es für mich ein akzeptables Ergebnis. Schließlich ging es mir eher um ein schönes Triathlon-Erlebnis. Und das war es. Nur von der Laufrunde hatte ich mir etwas mehr erhofft. Schade, dass es ein ganzes Stück eher durch ein Gewerbegebiet ging anstatt ans Moselufer.
Steffi machte einen guten Lauf und kam ebenso zufrieden ins Ziel. Wahrscheinlich war es ihr bestes Laufergebnis bei einer Halbdistanz. Zwischenzeitlich zeigte der Tracker sogar einen Laufsplit von unter zwei Stunden.
Im Zielbereich sahen wir auch nochmal kurz Astrid und Matthias für einen kurzen Plausch, bevor wir uns zu den Duschen und zur Zielverpflegung begaben.
Schließlich wurden noch die Räder und Beutel abgeholt und wir machten uns allmählich auf den Heimweg. Trotz des mäßigen Wetters ging es mit positiven Eindrücken und Erlebnissen nach Hause. Beim Ironman 70.3 Luxembourg könnte man mal wieder vorbeischauen!
Jetzt galt es schnell und gut zu regenerieren. In nur einer Woche würde Steffi in Roth 180km radfahren und ich einen Marathon laufen.