Challenge Roth – Staffel 2019

Mittlerweile ist ein Besuch bei der Challenge Roth zum festen Bestandteil unserer Jahresplanung geworden. So ging es also auch in diesem Jahr wieder nach Franken ins Triathlon Mekka. Wie im Vorjahr wollten wir wieder in einer Staffel Teil der großen Triathlonparty werden. Da es aber nur noch drei Wochen bis zum Ironman Hamburg waren, stellte sich unsere Staffel etwas anders auf als im letzten Jahr. Steffi wollte diesmal den Kanal zum Kochen bringen und ich durfte auf der Radstrecke meine Form testen. Als Läufer konnten wir Wolfgang gewinnen, den wir vor zwei Jahren beim Tokyo Marathon kennengelernt hatten.

Wir fuhren bereits am Donnerstag nach Roth und gingen sofort auf die Expo, um die Startunterlagen abzuholen. Dort trafen wir auf Manon, die Steffi von den Liv-Rides kennt und gemeinsam gingen wir über die Messe. Natürlich gab es auch eine ausgiebige Pause im Biergarten. Am frühen Abend fuhren wir noch nach Unterrödel, um von dort aus mit dem Rad den südlichen Teil der Challenge Strecke abzufahren. Somit war es dann doch relativ spät, als wir endlich unser Hotel erreichten.

Am Freitag Morgen fuhren wir zunächst nach Hilpoltstein, um am offiziellen Challenge Schwimmtraining im Main-Donau-Kanal teilzunehmen. Das Wasser war ungewöhnlich warm und unter allen Athleten gab es Diskussionen und Mutmaßungen, ob es am Sonntag ein Neoverbot geben würde oder nicht. Wir absolvierten lediglich eine kurze Einheit. Nach etwas über 20 Minuten stiegen wir wieder aus dem Wasser und fuhren erstmal zurück ins Hotel, um in Ruhe zu frühstücken. Etwas später machte ich noch einen kurzen Lockerungslauf, doch hauptsächlich versuchten wir etwas Ruhe zu finden.
Am Nachmittag ging es wieder nach Roth in den Triathlonpark. Zunächst holten wir Steffis Startunterlagen für den Womens Run ab, da sie kurzfristig noch einen Startplatz gewonnen hatte. Anschließend schlenderten wir nochmals über die Expo. Dabei trafen wir unseren Coach Michael und einige weitere Bekannte. Die meisten kannte Steffi von ihren Liv-Veranstaltungen oder anderen Social Media Aktionen. Schließlich fanden wir uns noch auf ein Erdinger Alkoholfrei am Stand von Pushing Limits zu ein paar netten Gesprächen ein. Somit zog es sich ein wenig bis wir uns wieder auf den Weg ins Hotel machten, um Wolfgang (unseren Läufer) zu treffen, der mittlerweile angekommen war. Bei einem alkoholfreien Bier in der Hotelbar stimmten wir uns auf die kommenden Tage ein.

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Auch der Samstag versprach wieder volles Programm und leider viel weniger Erholung als erhofft. Zunächst ging es am Vormittag zum Triathlonpark. Der Womens Run stand für 10:15 Uhr an. Steffi wollte die 5km locker laufen, um für den nächsten Tag frisch zu sein und die ohnehin schon vorhandene Müdigkeit nicht noch zu steigern. Nach 27:16 kam sie entspannt ins Ziel. Während sie unterwegs war, schauten Wolfgang und ich uns auf der Expo um, bevor wir uns kurz nach Steffis Zieleinlauf wiedertrafen.
Bald darauf begaben wir uns zum Bike Check-In nach Hilpoltstein. Nach einem kurzen Bike Check betraten Steffi und ich die Wechselzone und stellten das Fahrrad ab. Es war wieder auffällig, mit welcher Freundlichkeit und guter Laune die Helfer und Wettkampfrichter bei der Sache waren. Natürlich machten wir uns schon mit dem schnellsten Weg durch die Wechselzone vertraut. Den Check-In erledigten wir möglichst zügig, um bald wieder zurück ins Hotel zu kommen. Wir wollten nämlich versuchen, noch ein wenig Ruhe zu fnden, bevor wir zu 17 Uhr zur Wettkampf­besprechung mussten.
Beim Race Briefing trafen wir auch unsere Freunde und Kollegen Frank, Verena und Jessi, die ebenfalls eine Staffel bildeten und auf Ecki, unseren letztjährigen Schwimmer, der seinen Einzelstart für dieses Jahr leider absagen musste. Zu unserer Freude wurde das Briefing in diesem Jahr ziemlich kurz gehalten. Da das meiste bereits ausführlich in den Wettkampfbestimmungen erläutert wird, beschränkte man sich auf die wesentlichen Punkte und Hinweise. Somit dauerte die ganze Veranstaltung nur rund 30 Minuten.
Am frühen Abend ging unsere Staffel noch Pizza und Pasta essen, wobei uns Ecki begleitete, da er im gleichen Hotel wohnte. Dabei sprachen wir nochmal den Race-Day und unsere Logistik durch, um den Tag für alle zu einem Erlebnis werden zu lassen.

Challenge Roth – Raceday

Wie jeder Langdistanz Raceday startete auch dieser Tag sehr früh und als wir gegen 4:30 Uhr das Hotel verließen gab es die erste Überraschung: es regnete. Damit hatte wirklich niemand gerechnet. Wir waren etwas früher dran als es eigentlich nötig gewesen wäre, doch wir wollten uns den Gänsehautmoment des Profi-Starts nicht entgehen lassen und bevor dieser um 6:30 Uhr stattfand mussten wir noch einiges organisieren. Um nämlich die Abreise nach der Finishline Party zu beschleunigen, wollten wir das Auto gerne in Zielnähe positionieren. Also brachte ich Steffi und Wolfgang nach Hilpoltstein und setzte sie dort in der Nähe des Startbereiches mit einem Fahrrad ab. Dann fuhr ich unmittelbar zurück nach Roth, stellte das Auto dort ab und setzte mich aufs Rad, um gleich wieder nach Hilpoltstein zu radeln. Dort traf ich kurz vor 6 Uhr Steffi und Wolfgang wieder. Jetzt war sichergestellt, dass die beiden mobil waren während ich auf der Radstrecke unterwegs war und sie konnten sich relativ entspannt zur Wechselzone 2 begeben.
Nachdem also alles vorbereitet war, machten wir uns auf den Weg auf die andere Kanalseite, um einen guten Blick auf Start und Swim-Exit zu haben. Leider regnete es immernoch und das auch noch ziemlich kräftig, so dass wir uns erstmal bei einem Sonnenschirm unterstellten. Doch offensichtlich ist auch der Wettergott ein Fan der Challenge Roth, denn pünktlich zum Start wurde es trocken. Der Stimmung tat das Wetter kaum einen Abbruch und auch die Brücke über dem Kanal war wieder rappel voll! Zum Start hatte sich auch Ecki wieder zu uns gesellt. So verfolgten wir am Kanal das Schwimmen der Profis und bestaunten, wie Lucy Charles durch das Männerfeld pflügte. Das ganze wurde von den zahlreichen Starts der Age Grouper begleitet, wobei jede Startgruppe mit einem eigenen Kanonenschlag auf die Reise geschickt wurde. Als sich auch die Profi-Frauen dem Swim-Exit näherten begaben wir uns die Brücke, um die ersten Profi-Frauen auch auf dem Rad zu sehen.

Swim
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Allmählich näherten wir uns jetzt unserem Staffelrennen und so gingen wir langsam in die Wechselzone. Dort bereitete ich mein Rad vor und Steffi schaute sich ein wenig nach bekannten Gesichtern um. Wir trafen auch ein paar andere Staffelstarter, die wir aus unserem Trainingscamp im März kannten. Und dann war es endlich soweit. Unser Start rückte näher und Steffi zog ihren Neo an. Die Wassertemperatur war mit 24 Grad gemessen worden. Rechtzeitig begab sie sich zum Vorstartbereich. Um 9:05 Uhr erfolgte ihr Startschuss und für mich hieß es jetzt warten. Wolfgang musste sich unterdessen außerhalb der Wechselzone beschäftigen.
Steffi kam gut ins Rennen und fand ihren Rythmus. Immer wieder gelang es ihr einen Wasserschatten zu finden und so kam sie flott durch den Kanal. Bereits nach 1:15:26 stieg sie aus dem Wasser und machte sich auf den langen Weg zu unserem Radplatz. Dort übernahm ich den Chip und machte mich auf die Radstrecke. Für Steffi war es ein gelungener Test für Hamburg.

Bike

Nach dem Regen am Morgen war die Strecke mittlerweile abgetrocknet. Somit waren die Bedingungen sehr gut. Ich fühlte mich super und so ging ich etwas zu schnell an. Eigentlich hatte Michael meine Vorgaben nochmal angepasst und so bemühte ich mich, mich zurückzuhalten. Das klappte nach einiger Zeit auch ganz gut und ich fand einen guten Rythmus.
Steffi verpflegte sich derweil in der Wechselzone und traf sich anschließend mit Wolfgang und den Athleten unser befreundeten Staffel. Sie führte ihre Reisegruppe (alle anderen waren in diesem Jahr zum ertsen mal bei der Challenge Roth) zum Solarer Berg, der sicher ein absolutes emotionales Highlight bei der Challenge Roth ist und den man unbedingt mal erlebt haben muss.
Für mich dauerte es eine Weile bis auch ich den Solarer Berg erreichte. Trotz des Lärms und der vielen Eindrücke konnte ich Steffi hören und kurz im Augenwinkel wahrnehmen, doch dann ging es schon in die Menschenmenge und den kleinen Anstieg hoch. Ich durfte dieses Highlight ja bereits vor zwei Jahren bei meinem Einzelstart erleben, doch auch diesmal kam ich aus dem Grinsen nicht heraus. Durch diese Menschenmassen zu fahren ist einfach ein einmaliges Erlebnis! Als ich die erste Runde beendete prüfte ich kurz meine Durchgangszeit und war positiv überrascht. Da ich mich weiterhin gut fühlte ging ich guter Dinge in die zweite Runde…

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Nachdem auch Verena am Solarer Berg durch war begab sich Steffi mit ihrer Reisegruppe allmählich nach Roth. Dort ging Wolfgang auch bald in die Wechselzone, um sich noch etwas vor seinem Marathon auszuruhen. Steffi ging derweil an die Laufstrecke bei Kilometer 30. Als Lucy Charles vorbei war ging sie aber weiter ins Stadion, um dort den Einlauf der Profis zu sehen und die tolle Stimmung zu genießen. Da es in diesem Jahr mit Andreas Dreitz ein Franke war, der das Rennen gewinnen konnte, kochte die Stimmung nochmal so richtig hoch. Wenn jedoch die Spitzenathleten im Ziel sind beruhigt sich das Stadion wieder, so dass Steffi sich wieder auf den Weg zurück zur Wechselzone 2 machte und dort auf Frank traf.
Für mich lief die 2. Runde ebenso gut wie die erste. Unangenehm war jedoch der stark auffrischende Wind. Von Greding bis zurück nach Roth herrschte stetiger, teils böiger Gegen- oder Seitenwind. Dadurch sank natürlich die Pace. Ab dem Solarer Berg versuchte ich nochmal den Druck zu erhöhen, schließlich musste ich mich nicht für einen abschließenden Marathon schonen. Das gelang auch ganz gut, so dass ich nach guten 5:16:11 die Wechselzone erreichte, was auch für den anstehenden Ironman Hamburg hoffnungsvoll stimmt. Nachdem ich den Chip an Wolfgang übergeben hatte, verpflegte ich mich, gönnte mir eine Massage und stand relativ lange für eine Dusche an. Als all dies erledigt war, holte ich sofort mein Rad und brachte es ins Auto, das ja morgens in der Nähe der Wechselzone abgestellt wurde.

Run
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Steffi hatte sich mittlerweile wieder an die Laufstrecke begeben und stand zusammen mit unserem Coach bei Kilometer 41. Dort traf ich die beiden und wir verfolgten über den Athleten-Tracker Wolfgangs Zwischenzeiten. Als er bei uns vorbeikam (ca km 31) feuerten wir ihn nochmal an und schickten ihn auf die abschließende Schleife nach Büchenbach. Auf ihn warteten noch ein paar tolle Hotspots aber auch einige Höhenmeter hoch nach Büchenbach. Unsere Arbeit war damit jedoch getan und wir begaben uns so langsam Richtung Triathlonpark. Kurz vor dem Zielkanal brachten wir uns in Position und warteten auf den gemeinsamen Zieleinlauf. Wolfgang brachte den Marathon trotz reduziertem Trainings souverän nach Hause und so konnten wir gemeinsam nach 10:13:44 ins Ziel laufen. Wieder ein super tolles Erlebnis! Eine klasse Teamleistung!

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Im Ziel nahmen wir natürlich zuerst unsere Medaillen entgegen und machten Fotos. Wolfgang war erleichtert, den Marathon so gut über die Bühne gebracht zu haben. Danach gingen wir allmählich zum Festzelt und berichteten uns bei einem Erdinger Alkoholfrei von unseren Erlebnissen. Schließlich begab sich Wolfgang aber zur Zielverpflegung, während Steffi und ich nochmal über die Expo und den Food Court schlenderten. Dort trafen wir auch Ecki, Frank und Verena und wir verabredeten uns für die Finishline Party. Für den emotionalen Abschluß des Tages bezogen Steffi und ich auf der Tribüne Position und nach und nach gesellten sich alle anderen zu uns. Wie üblich herrschte beim Einlauf der letzten Athleten Gänsehautathmosphäre. Mit dem abschließenden spektakulären Höhenfeuerwerk ging ein sehr langer und erlebnisreicher Tag zu Ende und wir machten uns auf den Weg zurück zum Hotel.

Solch eine Langdistanz ist für alle Teilnehmer sehr anstrengend, für Athleten, Zuschauer und Helfer. Und selbst wenn man meint, dass der Schwimmer ja zeitlich die geringste Belastung hat, so ist das restliche Tagespensum nicht zu unterschätzen. Steffi konnte sich am Abend wahrscheinlich kaum noch daran erinnern, dass sie an diesem Tag bereits Sport gemacht hatte.
Dennoch fiel die folgende Nacht nur sehr kurz aus, denn nach rund 3 Stunden Schlaf klingelte bereits wieder der Wecker und wir zwei fuhren nach Roth, um uns in die Startnummernschlange für das nächste Jahr zu stellen.
Wir werden also auch 2020 wieder in Roth dabei sein. Steffi als Einzelstarter und ich als Supporter!

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