Ironman Frankfurt

Eigentlich bereits 2020 geplant war es jetzt endlich soweit. Ich würde beim Ironman Frankfurt starten.
Anfang April rückte mein Start noch in weite Ferne. Eine Achilles­sehnen­teilruptur brachte acht Wochen Trainingspause. Zum Glück verwies mich mein Arzt Dr. Brückner an die ATOS Klinik Heidelberg und dort schrieb Dr. Müller den Ironman auch nicht sofort ab. Seit Ende Mai durfte ich dann die Sehne wieder belasten und mit einem guten Trainingsblock hat mich mein Coach Jan Raphael dann ausreichend fit bekommen. Vielen Dank dafür an alle!
Meine Achilles­sehnen­verletzung war also gerade noch rechtzeitig auskuriert. Sollte es normal verlaufen würde es bestimmt für ein Finish am Römer reichen.


 

Am Freitag ging es nach Frankfurt und nach dem Check-In im Hotel direkt weiter zur Wettkampf­besprechnung. Hier gab es nichts Neues und im Anschluss machte ich noch einen kurzen Lauf, um die Beine zu lockern. Danach holte ich mir noch schnell die Startunterlagen ab und schon ging es zurück ins Hotel.
Am Samstag stand wie üblich der Bike Check-In an. Nach einem kurzen Bike Check durfte ich mein Rad unmittelbar am Ausgang der Wechsel­zone abstellen. Natürlich machte ich mich noch mit dem Weg durch die Wechsel­zone vertraut, bevor ich runter zum Langener Waldsee ging. Steffi war dort unterdessen auf dem Schwimmkurs unterwegs und auch ich sprang nochmal kurz ins Wasser.
Nach dem Planschen platzierte Steffi noch ihr Rad in der Nähe der Wechselzone, um am nächsten Morgen entspannt wieder zurück nach Frankfurt zu kommen. Wir versuchten natürlich unseren Besuch am Langener Waldsee so kurz wie möglich zu halten. Zurück im Hotel wurden die letzten Vorbereitungen für den nächsten Tag getroffen und bald darauf ging es ins Bett.

Ich schlief schlecht. Ständig war ich wach und wälzte mich von einer Seite auf die andere. Das kannte ich von meinen vorherigen Langdistanzen nicht. Trotzdem fühlte ich mich als wir in den Shuttlebus zum Schwimmstart stiegen einigermaßen gut.
Die Vorbereitungen in der Wechselzone waren schnell erledigt und ich traf mich mit Steffi. Freude auf das Rennen und großer Respekt vor der Distanz wechselten sich ab. Eine Stunde vor dem Start kam dann die erwartete Entscheidung: Neo erlaubt. Die Wassertemperatur war knapp unter der Grenze von 24,5 Grad. Eigentlich war mir das nicht so recht, weil es mir dann mit Neo häufig zu warm wird, aber ich würde es eh entspannt angehen lassen und auf den Neo zu verzichten war dann doch keine Option.

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Vor dem Schwimmstart hielt sich meine Nervosität in Grenzen. Vielmehr machte sich Vorfreude auf den Wettkampf und ein hoffentlich erfolgreiches Finish breit. Schließlich war es ein erster Teilerfolg, an der Startlinie zu stehen.
Ich kam relativ entspannt über die Schwimm­strecke und stieg nach akzeptablen 1:17:41 aus dem Wasser. Zufrieden machte ich mich auf den Weg in die Wechselzone. Unterwegs konnte ich sogar noch Steffi in den Menschenmassen erblicken und auch beim Verlassen der Wechselzone fand ich sie nochmals in der Meute.

Die ersten schnellen Kilometer nach Frankfurt fühlten sich gut an, doch dann machte sich mein rechtes Bein bemerkbar. Irgendwie war es plötzlich sehr schwer und müde. Ich fand nicht den Mut, die geplanten Watt zu treten. Zu groß war die Sorge, nach der holprigen Vorbereitung zu überpacen. Also hörte ich auf mein Gefühl und war letztlich immer gut 10W unter meinem Plan. Die Strecke hatte zwar ein paar wenige nette Abschnitte, gefiel mir aber insgesamt nicht so richtig gut. Irgendwie hatte ich mehr Stimmung und Hotspots erwartet. Vielleicht fehlte auch dieser Input, jedenfalls traute ich mich erst gegen Ende, nochmal etwas mehr Gas zu geben. Somit brauchte ich für die 182,5km mit rund 1.900Hm 5:35:24. Leider etwas mehr als gehofft…

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Jetzt also nur noch Laufen.
Meine geplante Pace von 4:50-5:00 traf ich von Beginn an. Da ich in den vergangenen drei Monaten aber keinen Lauf über mehr als 12km absolvieren konnte, war ich gespannt, wie lange ich es durchhalten würde. Bis Kilometer 14 lief es gut. Doch dann wurde es allmählich mühsam und ab der Halbmarathonmarke zur Quälerei. Dennoch gelang es mir dank der zahlreichen Unterstützung, die Gehpausen auf kurze Momente an den Verpflegungsstellen zu begrenzen. Eigentlich wollte ich nicht mehr Laufen. Nur noch Gehen oder besser hinsetzen. Das wäre es gewesen. Aber dann hätte es ja noch länger gedauert und somit lief ich weiter. Natürlich halfen auch die Menschenmassen an der Laufstrecke, die einen permanent nach vorne peitschten. So ging also auch die 4. Runde vorbei und ich durfte auf den Zielkanal am Römer einbiegen. Nach 10:52:48 bekam ich mein Finish beim Ironman Frankfurt!

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Es ist geschafft! Ich habe den Ironman Frankfurt in 10:52:48 gefinished. Damit habe ich sogar meine Bestzeit um 12 Sekunden verbessert. Ok, das liegt natürlich eher an den mäßigen Vorleistungen. In jedem Fall war es für mich nach dem Rückschlag Anfang April und der damit verbundenen Trainingspause ein toller Erfolg!
Wer weiß, was ohne diese Verletzung möglich gewesen wäre…
Aber das sehen wir dann beim nächsten mal!

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